Geschichte des Gutshauses Kägsdorf

Das Gutshaus in Kägsdorf wurde 1855 für Friedrich Bobsien anstelle eines älteren Vorgängerbaues neu errichtet. Es ist ein zweigeschossiger Putzbau von neun Achsen in neogotischen Formen, der sich malerisch in die Küstenlandschaft einfügt. Mit der Errichtung des Hauses wurde auch der weitläufige Gutspark mit einer Reihe dendrologischer Kostbarkeiten, wie z.B. einem Gingko-Baum, angelegt. 1865 wurde das Anwesen an die Familie von Meding verkauft, die die Gutsanlage umbaute. Damals entstanden das Inspektorenhaus und einige Stall- und Wirtschaftsgebäude, die zum Teil noch heute die Zufahrt zum Gutshaus säumen. Ungefähr 50 Jahre später erwarb die Familie Hoffschläger die Anlage, die den Gutshof bis zur Enteignung im Jahre 1945 bewirtschafteten.

Danach beherbergte das Gutshaus einen Konsum und wurde als Ferienheim für Kinder und Diskothek genutzt, während im Gutspark eine Gärtnerei betrieben wurde. Nach der Wende stand das Haus lange leer.

Im Jahre 2004 wurde das Gutshaus unter Denkmalschutzauflagen vollständig saniert, das Dachgeschoss ausgebaut und ein Anbau angefügt, so dass fünfzehn Wohneinheiten entstehen konnten. Die beiden, wegen der Stuckdecken unter Denkmalschutz stehenden Räume dieses Gutshauses, also der ehemalige Esssaal und das ehemalige Musikzimmer, sind Räume dieser Wohnung.

In Erinnerung an die Tochter der letzten Eigentümerfamilie, die 1945 ihr Elternhaus mit ihren drei Kindern und ihrer Mutter verlassen und in eine ungewisse Zukunft aufbrechen musste, heißt diese Ferienwohnung „Ilse-Marie“.